Photo Norbert Möller


Die CHARLOTTENBURGER BACHSOLISTEN, ein 1998 gegründetes Berliner Ensemble, spielen hauptsächlich Musik der Epochen zwischen 1650 – 1840, aber auf "modernen" Instrumenten. Das Cembalo wird durch das Klavier ersetzt.

Es wird auch in variierenden Kombinationen musiziert: Solo, Duo, Trio oder statt der Violine die Viola.

Die modernen Instrumente ermutigen die Musiker zu einem Spiel, das die barocke Klangvielfalt und musikalische Rhetorik über den Weg durch die vergangenen Musikepochen mit in unsere heutige Zeit nimmt.

Der Schwerpunkt liegt auf der Musik von Johann Sebastian Bach, seinen Söhnen und Zeitgenossen und geht über seine Verehrer Mozart, Beethoven, Mendelssohn, Schumann, u.a. bis in die Gegenwart. 2016 erfolgte die Uraufführung der Auftragskomposition „Phantasie in drei Sätzen über B – A – C -H“ des Komponisten und Hornisten

Christian W. Petersen (* 1964).

Die Charlottenburger Bachsolisten konzertieren im In -und Ausland. Regelmässige Konzerte gibt das Ensemble im Schloß Glienicke Berlin. In den Jahren 2010 und 2016 folgte das Ensemble Festivaleinladungen nach Port de Sòller/Mallorca und im Sommer 2011 eröffneten die Charlottenburger Bachsolisten das "Internationale Bachfest Kaliningrad". 

 



Anfänglich spielten wir auch alle Musik des Barock mit Cembalo, stellten dann aber zunehmend fest, dass der Klang des Cembalos mehr harmonisierender Rhythmus, denn klangreiche Begleitung und Korrespondenz ist.

Die Verschmelzung und das Miteinander aller Stimmen kann mit dem Cembalo zu den modernen Instrumenten nicht passend erreicht werden. Die Flöte ist nicht mehr aus Holz, hat einen ungleich strahlenderen und kräftigen Ton, mehr Artikulationsmöglichkeiten und die Streichinstrumente sind nicht mehr mit Darmsaiten bespannt und werden mit dem modernen Bogen gespielt, der sich seit dem Ende des 18. Jahrhunderts immer weiter durchgesetzt hat. Mit ihm sind  durchgehaltene und formbare, lang ausgehaltene Töne möglich, wie es mit dem Barockbogen unmöglich wäre. Der Ton der Streichinstrumente ist voluminöser, breiter, dichter und rauher. Aber auch wärmer und die Artikulationsmöglichkeiten sind vielschichtiger. Das heutige Klavier, der Konzertflügel passt durch seine modernisierenden Veränderungen über den Hammerflügel (18./19. Jahrhundert) zum modernen Konzertflügel geradezu ideal dazu. Die Bedeutung der Stimme der rechten Hand des Pianisten gewinnt an Strahlkraft und melodiöser Gleichberechtigung zu den Kammermusikpartnern.Wir sind der Meinung, dass es der Musik des Barock durchaus nicht abträglich ist, sie mit unseren heutigen, instrumentalen Ausdrucksmöglichkeiten zum Klingen zu bringen. Barockmusik muss nicht museal klingen, sondern kann ruhig das ganze Spektrum der vergangenen und heutigen, musikalischen Mitteilungskraft erfahren. Wie immer, so gilt auch hier, frei nach Leopold Mozart:  "Mit dem guten Geschmacke...". Barockmusik darf modern sein, aktuell ist sie in jedem Falle, wenn sie durch die Musiker heute aufgeführt wird. Nachschöpferisch! Hinaus aus der Barockzeit, hinein in unser Hier und Jetzt. Wir versuchen, die Intensionen und die Intensität der Komponisten zu erspüren, verbinden diese mit unserem eigenen Fühlen, Wissen, Wollen und Können und möchten die Lebendigkeit der Musik aus vergangenen Tagen, immer wieder neu mit unserem Publikum gemeinsam erleben.

Klavier, kein Cembalo, bei uns: